Nach einem kurzen Arbeitstag rasch mit der U3 zum Stephansplatz, austeigen, die Rolltreppe rauf und mitten im Leben stehen. Ein Flyer da, dort die kostümierten jawassinddieeigentlich? vor dem Stephansdom... Viele Menschen, alle angenehm entspannt, die Sonne genießend. Rothenturmstraße runter, es begegnen einem Scharen an Menschen mit Eis in der Hand, neue Saiten und Plektren gekauft in dem einen Musikgeschäft mit seiner unvergleichlichen Stimmung. Wenn man rein kommt, denkt man erst, dass das kein für Kunden offenes Geschäft sein kann, es sieht mehr nach Inventur und vielen anderen Dingen aus. Trotzdem (oder gerade deswegen) sehr kompetente Bedienung, ein mittelalterlicher Herr.
Den Staub und das Dunkel des Geschäftes verlassen, wieder raus in die Hitze und die strömenden Menschenmassen. Jacke ausziehen, Träger der Tasche länger machen und schräg überhängen, gleich alles viel leichter. Wie viele andere ein Zwischenstopp beim Zanoni, bei den Tischen von Geschäftsmännern über Familien und Senioren alles vertreten, eine bunte Mischung. Das Eis zum Schlecken und weiter geht es Richtung Dom, vorbei am Mannergeschäft.
Vor dem Haas-Haus baut gerade ein Straßenkünstler seine "Bühne" auf, ich bleibe stehen und lasse mich berauschen, eine wirklich gute Vorstellung, eine halbe Stunde lang. Zusammengewürfelt aus vielem, zuletzt stehen viele Leute um das aufgezeichnete Bühnenquadrat und applaudieren heftig.
Weiter, Kärntnerstraße runter bummeln, ein buntes Sprachengemisch zwischen den vielen Menschen, Deutsch wird kaum gesprochen. Immernoch viele Touris, aber auch viele Einheimische, überwiegend gut gekleidet, die sich unter die Leute mischen. Die Sonne blinzelt zwischen die Häuser. Malteserkirche und zigmal Palmers fallen mir auf, schon kommt die Oper. Noch ein bisschen weiter und dann wieder langsam runter zur U4.
Plötzlich ist alles Zauberhafte verflogen, die Menschen drängen sich, es ist Freitag Abend um halb 7, verschwitzte, hektische Gesichter die nach Hause wollen und um die Sitzplätze ringen. Erst nach Hietzing wird es besser, ich setze mich und lasse die Zeit vergehen, Der Mann gegenüber von mir ist auf dem Weg zum Flughafen, fragt seine fremde Sitznachbarin um die Bedienung seines Handys. Ich kann es nicht lassen, ihn auf den Stau und die Zeit, die er dann für sein Handy haben wird, hinzuweisen. Wie wir ihn beraten würden, welche Strecke er nehmen soll? Auf keinen Fall über den Gürtel, wie er wollte... Wo er nun gefahren ist, werde ich nie erfahren, aber er hatte die gleiche rote IKEA-Tasche, wie ich sie auch habe...
In Ober St.Veit durch die Amalienstraße zur Preindlstraße, rauf bis zum Auto, ich hätte auch mit dem Bus fahren können. Der Ärger über die anderen Autofahrer verfliegt mit den Sonnenstrahlen:
Mit mexikanisch-spanischen Rhythmen der Sonne entgegen......